Federrupfen – Ein seltenes Phänomen bei Papageien

Blauer Wellensittich-Hahn mit gerupften Beingefieder

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Zuletzt aktualisiert am 09. März 2025

Das sogenannte Federrupfen, also das Ausreißen von Federn, sodass kahle Stellen entstehen, ist leider ein immer noch ungeklärtes Phänomen bei Papageienvögeln. Oftmals tritt es bei zu viel Stress und Einzelhaltung auf. Aber auch der Tod des Partners und die darauffolgende Einsamkeit und Depression können Auslöser dieses selbstzerstörerischen Verhaltens sein.

Federrupfer oder Parasiten – Wie erkenne ich den Unterschied?

Als Vogelhalter könnt ihr das Problem zum Glück leicht von einer organischen Krankheit, bei der die Federn aufgrund von Parasitenbefall o. ä. ausfallen, unterscheiden. Denn die Federn werden vorzugsweise dort ausgerissen, wo der Vogel auch mit seinem Schnabel herankommt, also an der Brust, an den Beinen und unter den Flügeln. Oftmals führt es sogar dazu, dass der Vogel sich die Federn überall herausreißt und dann bis auf das Kopfgefieder und andere schwer zu erreichende Stellen völlig nackt ist.

Wie kann ich mit Federrupfern umgehen?

Mein ältester Wellensittichhahn Nicky, begann unbemerkt von uns sich die ersten Daunenfedern unter den Flügeln herauszureißen. Erst als er sich auch die Federn an den Beinen ausgerissen hat, wurden wir auf dieses ungesunde Verhalten aufmerksam.

Wir versuchten, den Stress für ihn zu verringern. Denn er zeigte noch andere Verhaltensauffälligkeiten. NIcky versteckte sich tagsüber häufig hinter Spielzeug. Weil er sich offenbar vor den anderen Vögeln fürchtete, brachten wir ihn abends mit seiner Partnerin in ein ruhiges Zimmer. Dort konnte er dann in Ruhe und ohne Angst schlafen. Tagsüber hatte er die Möglichkeit, sich im Freiflugzimmer von den anderen abzugrenzen.

Leider konnte der Tierarzt keine organische Ursache für das Federrupfen finden. Juckreiz durch Parasitten hätte der Tierarzt mit einem Antiparasitikum behandeln können. Das haben wir auch ausprobiert. Aber wie der Tierarzt schon prophezeit hatte, verhinderte dies nicht das krankhafte Ausreißen der Federn.

Vermutlich hat die Trauer über den Verlust seines Freundes Muckie das Rupfen ausgelöst oder zumindest verstärkt, da Nicky nach dem Tod des Vogels mit dem Rupfen begonnen hatte.