Voliere oder Vogelkäfig?

Was ist besser?

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Zuletzt aktualisiert am 07. März 2025

Da die Vögel normalerweise die meiste Zeit im Käfig verbringen, sollte der Käfig nicht zu klein sein (mindestens 120 cm lang, 60 cm breit und 100 cm hoch). Am besten sind Käfig oder Voliere so groß bzw. breit, dass die Vögel auch im Käfig fliegen können. Wichtig ist, dass die Gitterstäbe quer verlaufen, damit die Tiere klettern können.

Kein runder Vogelkäfig & der perfekte Standort

Ein runder Käfig ist daher ungeeignet. Denn die Vögel können in einem runden Käfig schlecht klettern und fliegen. Je nachdem wie viel Zeit die Vögel im Käfig verbringen, solltet ihr den Käfig mindestens auf Augenhöhe stellen. Denn die Vögel sitzen gerne erhöht. Am Fenster haben die Vögel auch immer etwas zu sehen. Meine Vögel lieben es, die Wildvögel im Garten zu beobachten. Achtet aber darauf, dass die Vögel nicht in der Zugluft stehen.

Voliere für einen großen Schwarm

Bei mehr als fünf Vögeln solltet ihr über die Anschaffung einer Voliere nachdenken. Mit einem Garten oder einer großen Terrasse kann eine Außenvoliere eine gute Option sein. Bei einer Außenvoliere gibt es auch die Möglichkeit über eine Klappe eine Verbindung in die Wohnung oder das Haus zu schaffen. Das ist insbesondere im Winter wichtig, bei Minusgraden sollten Wellensittiche nicht mehr draußen sein. Denn Wellensittiche sind nicht „winterfest“. Ihr solltet bei dem Volierendraht bzw. den Käfigstäben darauf achten, dass sie unverzinkt sind, damit die Vögel sich nicht vergiften, wenn sie daran knabbern.

Außenvoliere oder Freiflug?

In einer Außenvoliere können die Vögel den ganzen Tag „draußen sein“ und fliegen, aber nicht jeder hat soviel Platz. Deswegen solltet ihr bei der Vogelhaltung im Käfig mindestens eine Stunde Freiflug pro Tag einplanen.

Wie sollte ich den Wellensittich-Käfig einrichten?

Naturäste und Korkbrett in Vogelkäfig

Die Sitzstangen sollten aus Holz, statt aus Plastik sein. In der Tierhandlung gibt es mittlerweile auch Naturäste, die unterschiedlich dick sind. Wir sammeln die Äste meist im Wald, dann sollten sie aber gut abgewaschen werden, damit man sich keine Parasiten ins Haus holt. Die Unterschiede in der Breite können ruhig groß sein, damit sich die Krallen gut abnutzen und keine Druckstellen an den Füßen bilden. Da die Vögel auch gerne ihren Schnabel an den Stangen wetzen, sollten sie auch regelmäßig ausgewechselt werden, wenn sie zu glatt geworden sind.

Sitzbrett aus Kork im Vogelkäfig

Sitzbretter sind nicht nur für Wellensittiche mit Behinderung eine gute Alternative, wenn es den Vögeln schwerfällt auf der Stange zu sitzen. Sitzbrettchen aus Kork kommen auch dem Nagertrieb der Hennen entgegen. Wer es seinen kranken Wellensittichen so angenehm wie möglich machen will, kann die Brettchen auch mit einem Mikrofasertuch polstern. Auf Watte und andere Materialien, die fusseln, solltet ihr verzichten. Die Vögel könnten die Fasern sonst verschlucken.

Einstreu für Vogelkäfig & Voliere: Sand Holzgranulat & Heilerde

Einstreu ist unverzichtbar für die Hygiene im Vogelkäfig. Vogelsand ist nach wie vor die kostengünstigste Variante. Die kleinen Aniskörnchen helfen den Wellensittichen außerdem bei der Verdauung. Zusätzliche Beschäftigung bietet Buchenholz-Granulat, an dem die Wellensittiche knabbern können. Das Picken entspricht ihrem natürlichen Verhalten.

Keramiknapf für Vogelgrit aus zerkleinerten Muscheln

Apropos Hygiene, der Käfig sollte mindestens einmal wöchentlich komplett gereinigt werden. Für die Gesundheit der Wellensittiche ist es zudem wichtig, dass ihr ihnen einen Napf mit Muschelgrit zur Verfügung stellt. Viele stellen die beiden Näpfe – Grit- und Futternapf auf den Boden – allerdings werden die Näpfe am Boden auch stärker dem Kot der Vögel ausgesetzt.

Mittelgroße Korkröhre in Voliere

Ansonsten ist der Fantasie bei der Einrichtung des Vogelkäfigs keine Grenze gesetzt. Besser ist es aber, das Spielzeug häufiger zu wechseln und den Käfig nicht zu voll zu hängen. Die Vögel brauchen schließlich auch ein bisschen Platz zum Sitzen. Mehr Spielraum bietet eine Voliere. Dann findet sogar eine komplette Korkröhre Platz.

Natürliches Schwarmleben

Auch wenn der Käfig oder die Voliere den Wellensittichen als Rückzugsort und Schlafplatz dient. Ideal wäre eine Umgebung, in der die Vögel jederzeit frei fliegen können – das unterstützt ihr natürliches Schwarmverhalten.

Nachtlicht gegen Nachtschreck

Viele lassen die Vögel dann nachts noch in den Käfig oder die Voliere gehen. Das hat den Vorteil, dass die Vögel nicht im dunklen Zimmer herumfliegen, wenn sie sich nachts erschrecken. Denn dabei könnten sie sich verletzen.

Ihr müsst den Vogelkäfig oder die Voliere nicht unbedingt nachts abdecken. Manche Vogelhalter decken den Käfig mit einem Tuch oder einer Decke ab. Meine Wellensittiche waren davon nicht begeistert und haben so lange an der Decke geknabbert, bis sie heruntergefallen ist. Ich lasse den Vögeln lieber ein Nachtlicht an. So finden die Vögel, wenn sie sich nachts erschrecken, schnell wieder zurück auf ihre Sitzplätze.