Alles zur Wellensittich-Gesundheit

Lesezeit: 30 Minuten

Zuletzt aktualisiert am 07. März 2025

Wie bleiben Wellensittiche gesund oder wie erkenne ich, ob mein Vogel krank ist?

Wellensittiche sind lebhafte Tiere, die mit ihrem Gesang viel Freude bereiten. Doch auch bei bester Pflege können die Vögel durch Stress oder schlicht ihr hohes Alter Krankheiten entwickeln. Zu wenig Frischkost und ein Vitaminmangel, kann die Vögel auch anfälliger für Krankheiten machen.

Wichtig ist es, ernste Krankheiten möglichst früh zu erkennen, damit der Tierarzt sie rechtzeitig behandeln kann. Wellensittiche besitzen einen schnellen Stoffwechsel, ist dieser gestört, bauen die Vögel relativ schnell ab. Die Wellis können dann auch an gut heilbaren Erkrankungen wie der Kropfentzündung sterben.

Worauf sollte ich bei kranken Vögeln achten?

Damit ihr eure gefiederten Begleiter möglichst lange in guter Pflege bei euch behaltet, habe ich euch im folgenden fünf Krankheitsanzeichen und die sieben häufigsten Vogelkrankheiten mit ihren Symptomen zusammengestellt. Im FAQ-Teil habe ich die häufigsten Fragen zur Vogelgesundheit zusammengetragen und versucht, möglichst kurz zu beantworten. Eine ausführliche Liste mit Symptomen und vielen Krankheiten, die Wellensittiche bekommen können, findet ihr als PDF zum Download.

Bei den Infos rund um Krankheiten und meine Erfahrungen bei meinen verstorbenen Wellis muss ich jedoch darauf verweisen, dass kein Buch und keine Homepage den Besuch beim Tierarzt ersetzen kann!

Keine Lust auf Lesen? Auf meinem Youtube-Kanal findet ihr zwei Videos zum Thema Wellensittich-Krankheiten.

Das sind meine Themen:

Fünf erste Krankheitsanzeichen:

1. Der Vogel sondert sich von den anderen ab und sitzt aufgeplustert alleine im Käfig oder in einer Ecke des Vogelzimmers – oft versteckt er sich auch vor den anderen Vögeln und dem Vogelhalter.

2. Die anderen Vögel meiden ihn oder reagieren aggressiv auf den kranken Vogel. Einige jagen ihn sogar weg. In freier Wildbahn werden kranke Tiere zurückgelassen. Weshalb viele Vögel möglichst lange versuchen Krankheiten zu verbergen und kranke Wellis relativ symptomarm sind.

3. Allgemeine Veränderungen im Verhalten des Vogels, wie eine andere Sitzhaltung: Der Wellensittich hängt sich z.B. an die Käfigstangen, die Luftröhre gestreckt um besser atmen zu können, oder er sitzt gebeugt, weil er Schmerzen hat. Flügel können herabhängen oder Füße werden in Schonhaltung gehalten. Hat der Vogel Schmerzen kneipft er die Augen zusammen.

4. Gewichtsverlust lässt sich schwer erkennen, da kranke Vögel dazu neigen ihr Gefieder aufzuplustern. So können die Vögel stark abgemagert sein, ohne dass der Vogelhalter es auf den ersten Blick bemerkt. Daher solltet ihr versuchen die kleinen Vögel regelmäßig zu wiegen. Es gibt im Zoohandel Vogelwaagen, aber ich benutze eine Küchenwaage und einen kleinen Transportkäfig damit die Vögel während des Wiegens nicht wegfliegen.

5. Veränderungen bei den Ausscheidungen: Verstopfung oder Durchfall, der die Kloake verschmiert. Um krankhaften von normalem Vogelkot besser unterscheiden zu können, habe ich euch eine Galerie mit Bildern von krankhaftem Kot und Informationen darüber auf welche Krankheiten er Hinweise geben könnte zusammengestellt.

Sieben häufige Wellensittich-Krankheiten & Symptome

Atemnot oder Atemgeräusche

Gibt euer Wellensittich „fiepsende“ Laute von sich und atmet sichtlich schwer, kann das ein Zeichen für viele Krankheiten sein. Tut er dies nach Anstrengung und beim oder nach dem Fliegen, ist das meist ein Hinweis auf Übergewicht. Denn ähnlich wie wir Menschen, wenn wir zu viele Pfunde haben und uns anstrengen, wenn wir z.B. eine Treppe hochlaufen, atmet der Vogel bei Anstrengung auch schneller.

Leider deuten schwerwiegende Atemproblemen häufig auf eine ebenso schwere Krankheit wie die Kropfentzündung, einen Befall mit Trichomonaden oder Aspergillose hin. Deshalb solltet ihr – vor allem, wenn die Atemgeräusche nachts und in Ruhe nicht besser werden – zu einem auf Vögel spezialisierten Tierarzt gehen.

„Echter“ Durchfall

Flüssiger Kot muss kein Krankheitssymptom sein. Verfüttert ihr viel Frsichkost wie Obst, Gemüse mit einem hohen Wassergehalt oder Futterpflanzen wie den Golliwoog® ist der Vogelkot grüner und flüssiger. Echten Durchfall erkennt ihr daran, dass die beiden Kotanteile (weiße Harnsäure und grüner Kot) nicht mehr voneinander zu unterscheiden sind. Sie bilden eine flüssige Masse. Wie beim Menschen kann Durchfall ein Symptom für viele Krankheiten sein. Bakterielle Erkrankungen sind die häufigste Ursache. Manchmal steckt jedoch auch eine Nierenerkrankung dahinter – insbesondere bei stark wässrigem Kot.

Wenn euer Vogel sich die Federn rund um seinen Hintern ausrupft kann dies ein Warnzeichen für Durchfall sein. Denn er will die nassen Federn loswerden.

Ihr könnt das leicht erkennen an der rosa Haut, die an der Kloake aufblitzt.

Verstopfung

Verstopfungen erkennt ihr an einem großen Kotballen, der an der Kloake klebt. Häufig werden diese „Kotbälle“ von den Wellensittichen selbst mit dem Schnabel entfernt und landen dann auf dem Boden. Es kann auch nötig sein, wenn sie mit dem Gefieder verklebt sind, die Federn mit dem getrockneten Vogelkot vorsichtig abzuschneiden. In jedem Fall solltet ihr den Vogel beim Tierarzt vorstellen. Denn Verdauungsstörungen können ein Hinweis auf tödliche Krankheiten wie einen Tumor sein, der den Stoffwechsel des Vogels behindert.

Verletzungen, Blutungen und Verstauchungen oder Gehirnerschütterungen

können während des Freifluges auftreten. Besonders wenn die Vögel gegen die Fensterscheibe fliegen oder sich verschätzen und gegen Möbel oder Türen prallen. Innere Verletzungen sind besonders heimtückisch und können geeade am Gehirn zu tödlichen Schlaganfällen führen. Deshalb die Vögel während der Freiflugzeit nie unbeaufsichtigt lassen. Gekippte Fenster und Gefäße mit Flüssigkeiten sind ebenso gefährlich wie der Flug in die Küche. Zwar fliegen meine Wellis selten aus dem Vogelzimmer. Aber ich würde mich nicht darauf verlassen.

Die Kropfentzündung

Sie ist wohl die häufigste Erkrankung, weshalb Wellensittiche beim Tierarzt vorgestellt werden. Ähnlich einer Entzündung der Magenschleimhaut beim Menschen handelt es sich um eine Verdauungsstörung der Wellis. Typischerweise erbrechen die Vögel unverdaute Körner in einem Schwall wieder aus – oft auch mit klarem Schleim vermengt. Ihr erkennt das gut daran, dass die Vögel nach dem Fressen ihren Kopf hin und her schleudern oder den Schleim an Sitzstangen bzw. am Spielzeug abstreifen.

Auslöser kann schlechtes Futter sein. Wenn ihr Keimfutter zu lange stehen lasst, können sich Pilze bilden. Auch Frischkost solltet ihr nicht zu lange anbieten, denn Obst verdirbt sehr schnell. Oder euer Vogel hat schlicht etwas verschluckt, was er nicht fressen sollte. So kann ein Bezoar, ein Fremdkörper, der sich aus kleinen Fasern, die der Vogel über längere Zeit gefressen hat – z.B. wenn er gerne an Stoffseilen knabbert – eine Kropfentzündung auslösen. Schlussendlich kann der Vogel die Nahrung, die er aufnimmt, nicht mehr verarbeiten.

Der Vogel muss umgehend zum Tierarzt, da er nur mit den richtigen Medikamenten geheilt werden kann. Mir sind in keiner Anfangszeit als Vogelhalterin schon etliche Wellensittiche gestorben, weil ich zu spät mit ihnen zum Arzt gegangen bin. Die kleinen Vögel magern sehr schnell unmerklich ab und verhungern, ohne die richtige ärztliche Behandlung.

Lipome (Fettgeschwüre)

Diese gutartigen Tumore sind leider noch immer eine der häufigsten Todesursachen für Heimvögel. Sie treten auf, weil die kleinen Wellis in Gefangenschaft zu viel fressen und dadurch übermäßig Fett einlagern. Kleine Lipome sind nicht gefährlich, werden sie allerdings größer, können sie den Stoffwechsel der Vögel und die Funktion der Organe einschränken. Oft hilft nur eine riskante Operation, bei der die Vögel bedauerlicherweise auch sterben können.

Tumore

Wie beim Menschen gibt es auch bösartige Geschwüre, die den Vogelorganismus belasten und an denen die Wellensittiche schließlich versterben. Es gibt zwar die Möglichkeit zur Operation, aber gerade ältere Vögel sollte man meiner Meinung nach mit einer solchen Behandlung nicht zusätzlich quälen. Bei vielen inneren Tumoren ist eine Operation auch viel zu riskant, weil der Tumor mit wichtigen Organen verwachsen sein kann. Er kann häufig nicht entfernt werden ohne diese Organe zu verletzen. Vögel können bei oder nach der OP an Komplikationen sterben.

Übergewicht

Häufig bei Heimtieren der Fall und Wellensittiche sind da keine Ausnahme: Übergewicht. Bewegungsmangel und ein Überangebot an Körnerfutter kann wie bei uns Menschen zu harmlosen Speckröllchen führen. Ernste Probleme können jedoch neben Fettgeschwüren (Lipome) auch ein zu eng gewordener Fußring sein. Das kann im Extremfall zum Absterben des Fußes führen. Zum Glück werden die Vögel heutzutage meist nicht mehr beringt. Es gibt wegen der verschiedenen Zuchtformen zwar kein „Idealgewicht“. Vögel, die deutlich über 60 Gramm wiegen, sind aber auch als Standardwellensittich zu schwer.

Wie bei uns Menschen ist eine Gewichtsreduktion nicht leicht und Futterentzug ist bei Heimvögeln keine Option. Aufgrund des schnellen Stoffwechsels der Tiere und des hohen Energiebedarfs – sie müssen das Dreifache ihres Körpergewichts zu sich nehmen – solltet ihr die Wellensittiche nie auf Diät setzen. Besser ist mehr Bewegung und Beschäftigung. Meine dicken Hennen lieben das Knabbern an Korkröhren, was ihnen hilft regelmäßig Gewicht zu verlieren. Mehr Frischkost anstelle von Snacks wie Kolbenhirse und Knabberstangen ist wie bei uns „Federlosen“ auch eine gute Möglichkeit Gewicht zu reduzieren.

Eine ausführliche Liste mit Symptomen von vielen Krankheiten, die Wellensittiche bekommen können, findet ihr als PDF zum Download.

Fragen zur Vogelgesundheit

Was ist, wenn Wellensittiche nicht mehr fressen?

Häufig steckt eine Kropfentzündung oder die Megabakterien dahinter, wenn Wellensittiche nicht mehr fressen, oder trotz Futteraufnahme abnehmen. Der Hefepilz Macrorhabdus ornithogaster kommt im Magen der Wellensittiche vor. Nimmt die Konzentration überhand, ist die Verdauung der kleinen Vögel gestört und sie können die Nährstoffe aus dem Futter nicht mehr verarbeiten. Es kann manchmal schwierig sein zu erkennen, ob die Vögel wirklich fressen. Als Beutetiere versuchen Wellensittiche so lange wie möglich zu verheimlichen, dass sie krank sind. Beim Fressen solltet ihr darauf achten, ob die kleinen Vögel die Spelzen der Körner fallen lassen.

Warum spuckt mein Wellensittich sein Futter immer wieder aus?

Das Hochwürgen von Körnern deutet meist auf eine Kropfentzündung hin. Die Vögel haben eine Magenverstimmung oder schlimmer: Der Hefepilz Macrorhabdus ornithogaster hat im Vogelmagen überhand genommen. Auch als Megabakterien oder Going light Syndrome bekannt, denn die Vögel verlieren sehr schnell an Gewicht, ist diese Krankheit relativ selten geworden. Sie wird aber von vielen Vogelhaltern gefürchtet, da der Hefepilz bei allen Vögeln im Magen vorkommt, ist die Krankheit hochansteckend. Die „harmlose“ Kropfentzündung wird beim Füttern auch leicht auf den Partnervogel übertragen. Häufig ist das Kopfgefieder des Vogels verklebt. Schüttelt der Wellensittich nach dem Fressen den Kopf oder reibt sein Gefieder an den Holzstangen bzw. am Spielzeug ab, solltet ihr nicht lange warten. Stellt den Vogel, am besten auch seinem Partnervogel, schnellstmöglich bei einem vogelkundigen Tierarzt vor.

Was ist, wenn Wellensittiche viel trinken?

Generell ist nichts dagegen einzuwenden, wenn Wellensittiche viel trinken. Besonders im Sommer brauchen Wellensittiche mehr Flüssigkeit oder wenn die Vögel Durchfall haben. Vermehrtes Trinken kann jedoch auf eine ernste Erkrankung der inneren Organe, wie der Schilddrüse oder eine Nierenschwäche, hinweisen. Zeigen die Vögel keine anderen Krankheitssymptome, ist das viele Trinken nicht schädlich.

Warum fliegen meine Wellensittiche nicht?

Schwer kranke Wellensittiche oder alte Wellensittiche, die unter Arthrose im Flügel leiden, sind häufig zu schwach zum Fliegen. Die Brustmuskulatur ist nicht mehr stark genug um die Vögel in die Luft zu tragen. Es gibt aber auch Wellensittiche mit Behinderungen, die nicht mehr fliegen können. Haben die Vögel durch andere Erkrankungen wie das PBFD-Virus (Circoviren) ihre Schwungfedern verloren, können die Wellensittiche auch nicht mehr fliegen. Wellensittich-Senioren und Handicap-Wellis solltet ihr mit Baumwollseilen und Holzbrücken die Möglichkeit bieten Futternäpfe und Spielzeug „zu Fuß“ zu erreichen. Bei allen anderen Vögeln solltet ihr die Ursache von einem vogelkundigen Tierarzt abklären lassen.

Können Wellensittiche eine Erkältung oder Grippe bekommen?

Wie wir Menschen können Wellensittiche auch eine relativ harmlose Erkältung oder Grippe bekommen. Zwei Dinge vorweg: Niesen muss nicht immer ein Anzeichen sein. Und bei Vögeln ist es nicht möglich auf übliche Art Fieber zu messen. Wer schon einmal einen Wellensittich in der Hand gehalten hat weiß, die Tiere haben eigentlich immer Fieber. Die Körpertemperatur von Wellensittichen liegt bei 42 Grad. Schläft der Wellensittich viel, nimmt nicht am Schwarmleben Teil, frisst und trinkt nicht mehr sind das eindeutige Anzeichen für eine Krankheit. Eine einfache Erkältung mit einer Infektion durch Bakterien wird vom Tierarzt wie bei uns Menschen mit dem passenden Antibiotikum behandelt.

Ist es schlimm wenn Wellensittiche niesen?

Niesen ist wie bei uns Menschen nicht immer ein Anzeichen für eine Erkältung oder Grippe. Ändert sich die Temperatur im Vogelzimmer, wenn ihr z.B. das Fenster öffnet, reagieren Vögel mit Niesen. Auch auf Staubpartikel in der Luft reagieren die Vögel, wie wir, mit einem kurzen Nieser. Achtet darauf, ob noch andere Symptome hinzutreten. Tritt Nasensekret aus, oder haben die Vögel eine Kruste über der Wachshaut mit den zwei Nasenlöchern? Kratzen sich die Wellis oder nesteln häufiger an ihren Federn herum als sonst? Fressen und spielen die Wellensittiche? Oder sitzen sie nur schlafend in einer Ecke des Käfigs oder halten sich von ihren Artgenossen fern? Dann solltet ihr einen vogelkundigen Tierarzt aufsuchen.

Kann mein Wellensittich Krankheiten übertragen?

Die Psittakose oder „Papageienkrankheit“ ist die einzige Krankheit, die der Wellensittich auf uns Menschen übertragen kann. Deswegen ist diese Krankheit, die bei beiden, Mensch und Tier eine schwere Lungenentzündung auslöst auch meldepflichtig. Leider können nur die Symptome der chronisch verlaufenden Krankheit behandelt werden. Häufig sind die Vögel schon so geschwächt, dass der Tierarzt sie nur noch erlösen kann. Glücklicherweise ist die Psittakose relativ selten geworden. Baut euer Vogel aber rapide ab und zeigt eine erschwerte Atmung durch Schwanzwippen oder starke Atemgeräusche solltet ihr in jedem Fall beim vogelkundigen Tierarzt vorstellig werden und den Vogel auf die Papageienkrankheit testen lassen.

Kann ich meine Wellensittiche anstecken oder können Wellensittiche sich gegenseitig anstecken?

Wellensittiche können sich normalerweise nicht bei uns anstecken, wenn wir z.B. eine Erkältung oder Grippe haben. Allerdings können Bakterien und Keime aus dem Bad oder der Küche unsere Vögel krank machen. Deswegen solltet ihr euch immer gründlich die Hände waschen bevor und nachdem ihr einen Vogel angefasst oder eingefangen habt.

Leider können Infektionskrankheiten, Bakerterien, Pilze und andere Parasiten schnell von einem Vogel zum nächsten übertragen werden. Besonders Partnervögel sind anfällig, denn sie werden vom Partner gefüttert und gekrault. So kann z.B. eine Kropfentzündung übertragen werden. Daher solltet ihr beim vogelkundigen Tierarzt auch immer den Partnervogel mitnehmen, besonders wenn er ähnliche Symptome zeigt. So können beide Vögel am besten behandelt werden.

Wie robust sind Wellensittiche gegenüber Krankheiten?

Diese Frage ist schwer zu beantworten, denn es kommt natürlich auf das Individuum an. Ich habe schon gemerkt, dass manche Vögel anfälliger sind, was vielleicht auch mit der Züchtung zusammenhängen kann. Denn je schöner und auffälliger die Farbschläge sind wie z.B. bei Rainbow-Wellensittichen umso häufiger wird mit Inzucht gezüchtet. Mein ältester Wellensittich war allerdings ein Albino-Wellensittich, der mit über 20 Jahren gestorben ist. Was sehr ungewöhnlich ist. Die meisten „modernen“ Wellensittiche werden im Schnitt sieben bis neun Jahre alt. Für eine robuste Gesundheit könnt ihr aber auch selbst sorgen indem ihr die Vögel durch Frischkost wie Obst und Gemüse mit wichtigen Nährstoffen versorgt. Auch Stress kann die Vögel anfälliger für Krankheiten machen. In der Mauser sind die Wellensittiche meist auch anfälliger für Krankheiten und sollten mit Vitaminpräparaten gestärkt werden. Allerdings sind Mauserperlen nutzlos. Fragt lieber beim vogelkundigen Tierarzt nach Vitaminpulver wie Korvimin.

Wie bleiben Wellensittiche gesund?

Wie bei uns Menschen spielt Ernährung und Bewegung eine große Rolle bei der Vogelgesundheit. Ihr solltet euren Vögeln neben dem Körnerfutter auch immer Frischkost anbieten. Alternativ können die Wellensittiche auch Vitaminpulver, das ihr über das Futter streut bekommen. Vitamintropfen sind nicht so wirksam und häufig trinken die Wellensittiche weniger, wenn das Trinkwasser anders schmeckt. Damit die Vögel sich nicht langweilen und aus Langeweile mehr fressen solltet ihr mit Vogelspielzeug für Beschäftigung sorgen. Das hält die Vögel fit und beugt Übergewicht vor. Achtet auf kleinste Veränderungen im Verhalten, denn die Wellis sind Meister darin Krankheiten zu verbergen und zeigen leider nur wenige, unspezifische Krankheitssymptome, selbst wenn sie todkrank sind.

Wie sehen gesunde Wellensittiche aus?

Gesunde Wellensittiche haben ein glattes Gefieder an dem keine Federn oder Federkiele abstehen. Es sei denn die Vögel sind in der Mauser.
Die Nasenlöcher auf der Wachshaut über dem Schnabel sind nicht verklebt oder verkrustet.
Das weiße Vogelgefieder an der Kloake ist nicht mit Kot verklebt. Es hängen keine Kotballen an den Federn.
Die Augen sind klar und werden nur zum Schlafen geschlossen.
Der Schnabel ist nicht brüchig oder zu lang.
Das Kopfgefieder ist nicht verklebt.
Die Krallen sind nicht zu lang und an den Füßen und Beinen finden sich keine Ablagerungen oder Verletzungen.
Dem Vogel fehlen weder am Kopf, noch unter dem Flügel, an der Brust oder an den Beinen Federn.
Der Vogel schläft auf einem Bein und steckt seinen Kopf ins Rückengefieder.
Der Vogel sitzt nicht aufgeplustert oder gebeugt auf seinem Sitzplatz. Es sei denn er schläft oder döst.
Der Flügel steht nicht ab oder hängt herunter.

Woher bekommen Wellensittiche Bakterien?

Bakterien sind immer um uns. Zum Problem werden sie nur, wenn es zu viele sind und sie den Organismus vom Vogel angreifen. Hygiene ist deswegen so wichtig. Ihr solltet eine tägliche, wöchentliche und monatliche Reinigung des Vogelkäfigs oder der Voliere und des Zubehörs wie Spielzeug und Sitzstangen einhalten. Da sich die meisten Krankheitserreger im Vogelkot ansammeln, sollten Futter- und Wassernäpfe so angebracht sein, dass sie nicht vom Vogelkot verunreinigt werden.

Welche Parasiten können Wellensittiche bekommen?

Die meisten Parasiten befallen das Gefieder der Wellensittiche: Federlinge, Federmilben und Federspulmilben ernähren sich von den Hautschuppen und dem Keratin aus dem die Vogelfedern bestehen.

Die Federmilben erkennt ihr meist nur daran, dass die Vögel ihr Gefieder häufiger putzen und sich vermehrt kratzen. Andere Milben, die die Vogelhaut oder den Schnabel der Wellensittiche befallen, sind meist leichter zu erkennen. Räudemilben erkennt ihr an schwammartigen Wucherungen an der Wachshaut und am Schnabel oder an weißlichen, kalkartigen Auflagerungen an den Beinen und Füßen.

Die Rote Vogelmilbe verursacht vor allem in der Nacht Unruhe unter den Vögeln, denn sie ist nachtaktiv. Die rote Farbe der Milbe, stammt von ihrer Angewohnheit, ähnlich wie Mücken Blut zu saugen. Klopft ihr Sitzstangen und Spielzeug über einem weißen Papier oder Küchentuch aus lässt sich ein Befall schnell erkennen.

Luftsackmilben und Trichomonaden befallen die Luftröhre und die Lungen der Vögel. Symptome sind neben Schluckbeschwerden vor allem akute Atemnot und ein piepsender, knackender Atem vor allem Nachts, wenn die Milben aktiv sind. Niesen und Kopfschleudern, ähnliche Symptome wie bei einer Erkältung oder Kropfentzündung, treten ebenfalls auf.

Darmparasiten wie Spulwürmer, Kapillarien, Kokzidien, Geißeltierchen (Flagellaten) und Bandwürmer verursachen Durchfall und Gewichtsverlust bei den Vögeln.

Eine gewisse Anzahl dieser Parasiten ist normal und das Immunsystem eines gesunden Vogels hält die Parasiten in Schach. In freier Wildbahn genießen die Vögel neben einem Wasserbad auch ein Sandbad um die Parasiten loszuwerden.

Bei einem sichtbaren Befall – die kleinen Parasiten sind nur zu sehen, wenn sie in Massen auftreten – und bei Symptomen wie häufiges Kratzen, Niesen oder Atemgeräuschen solltet ihr einen vogelkundigen Tierarzt zu Rate ziehen. Mit der Spot-on-Methode wird er die geeigneten Präparate direkt auf die befallenen Körperstellen anbringen oder euch ein Antiparasitikum mitgeben.

Können Wellensittiche Würmer, Läuse oder Flöhe haben?

Da Wellensittiche kein Fell haben können sie weder Flöhe noch Läuse bekommen. Wellensittiche bekommen aber Milben. Und im Darm der Vögel können sich Bandwürmer oder Spulwürmer und andere Darmparasiten einnisten. Der Tierarzt wird den Vogel mit der Spot-on-Methode behandeln und ein Antiparasitikum verabreichen.

Können Wellensittiche Durchfall bekommen?

Bei Frischkost wird der Kot der Wellensittiche, der aus zwei Teilen besteht (der weißen Harnsäure und dem eigentlichen grünen Kot), wässriger. Besonders wenn ihr stark wasserhaltiges Obst und Gemüse verfüttert. Echter Durchfall kann ein Anzeichen für viele Krankheiten sein. Auf meiner Seite zum Vogelkot erfahrt ihr wie ihr „echten“ Durchfall erkennt und auf welche Krankheiten Veränderungen im Kot hinweisen.

Was bedeutet es, wenn Wellensittiche nur noch auf dem Boden sitzen oder nachts von der Stange fallen?

Sitzen Wellensittiche nur noch auf dem Boden, sind sogar zu schwach sich auf der Stange zu halten, ist es höchste Zeit, mit ihnen zum Tierarzt zu fahren. Die Vögel stehen kurz davor zu sterben. Entweder gibt es schon neurologische Ausfälle, weil der Vogel eine schwere Erkrankung verschleppt hat. Oder der Vogel ist aufgrund von Nahrungs- und Nährstoffmangel zu geschwächt, um seinen Organismus aufrecht zu erhalten. Wenn der Wellensittich nicht schnellstmöglich Hilfe erhält, wird er vermutlich sterben.

Warum sterben Wellensittiche so schnell?

Die kleinen Vögel sind Beutetiere und werden im Schwarm in der freien Wildbahn meist zurückgelassen, wenn sie zu alt und zu schwach sind. Deswegen verbergen die Vögel auch so lange wie möglich selbst schwerste Krankheiten. So wirkt es auf uns als würde ein gesunder Vogel sterben. Meist übersehen wir auch die ersten Krankheitssysmptome und bemerken erst zu spät wie krank der Wellensittich eigentlich ist. So sind mir schon viele Wellensittiche auf dem Weg zum Tierarzt gestorben. Deswegen ist es so wichtig, die kleinen Vögel zu beobachten und bei kleinsten Veränderungen lieber einmal zu viel zum vogelkundigen Tierarzt zu gehen.

Was ist giftig für Wellensittiche?

Schwermetalle wie Zink und Blei sowie Rost können bei Wellensittichen schwere Vergiftungen hervorrufen. Deshalb solltet ihr beim Käfiggitter auf unverzinkte Gitterstäbe und unverzinkten Volierendraht achten.

Essigwasser zum Putzen ist nicht schädlich für die Wellensittiche. Ein kleiner Tropfen Essigessenz im Trinkwasser hilft auch gegen Parasiten wie die Trichomonaden.

Plastikspielzeug, das nicht aus Hartplastik (Acryl) besteht und Styropor solltet ihr von den Wellensittichen fernhalten. Denn verschlucken die Vögel kleinste Partikel, auch von Stoffseilen, könnte sich ein Bezoar (Fremdkörper im Darm) bilden. Das führt im schlimmsten Fall zu einem Darmverschluss.

Duftkerzen, Kerzenwachs und Aromalampen sollten nicht im Vogelzimmer verwendet werden. Die Vögel könnten sich beim Freiflug verbrennen. Außerdem sind die Duftstoffe schädlich für die Wellensittiche.

Die meisten Zimmerpflanzen sind für Wellensittiche giftig. Eine vollständige Liste zum Download findet ihr auf MeineWellis.de. Wer auf Nummer sicher gehen will, stellt nur ungiftige Pflanzen ins Vogelzimmer, an denen die Wellensittiche knabbern dürfen.

Was machen Wellensittiche wenn sie Schmerzen haben?

Diesen Tipp habe ich von meinem auf Vögel spezialisierten Tierarzt bekommen. Die Vögel können dir nur indirekt mitteilen, ob sie Schmerzen haben. Meist kneifen sie dann die Augen zusammen. Zwar tun das viele Wellis auch wenn sie müde sind. Wenn andere Krankheitsanzeichen wie ein aufgeplustertes Gefieder, Parasitenbefall oder verklebtes Gefieder und ein Gewichtsverlust hinzutreten, könnt ihr davon ausgehen, dass der Vogel Schmerzen hat.

Wie schlafen kranke Wellensittiche?

Kranke Wellensittiche schlafen allgemein wie gesunde Wellensittiche: das Gefieder wird aufgeplustert und der Kopf ins Rückengefieder gesteckt. Ein erster Anhaltspunkt für einen geschwächten oder kranken Vogel ist die Haltung der Füße und Beine. Gesunde Vögel schlafen auf einem Bein und stecken das andere ins Gefieder. Kranke Vögel können das meist nicht, weil sie sonst ihr Gleichgewicht verlieren und von der Stange fallen. Manche kranken Vögel stecken auch den Kopf nicht mehr ins Rückengefieder und kneifen die Augen zusammen, weil sie Schmerzen haben. Häufig schlafen kranke Vögel auch an den unmöglichsten Orten und verstecken sich sogar. Einer meiner todkranken Wellensittiche hatte sich zum Schlafen an die Heizung gelehnt, weil er so gefroren hat und die Wärme brauchte.

Müssen Wellensittichen der Schnabel gestutzt oder die Krallen geschnitten werden?

Gesunde Wellensittiche nutzen das Schnabelhorn und die Krallen – die wie bei uns Menschen Fuß- und Fingernägel immer weiterwachsen – von selbst ab. Mit den richtigen Holzstangen und einem Wetzstein kommen die meisten Vögel klar. Allerdings gibt es auch Fehlstehlungen der Zehen und des Schnabels wodurch sich das Horn nicht optimal abnutzt. Bei vielen Handicap-Wellis oder Wellensittich-Senioren, die sich nicht viel bewegen wachsen die Krallen manchmal rund und müssen gekürzt werden. Auch beim Schnabel gibt es Fehlstellungen und einige Krankheiten können zu einem schnelleren Wuchs führen, der es nötig macht den Schnabel zu kürzen. Wenn ihr euch unsicher seid, solltet ihr das beim vogelkundigen Tierarzt abklären lassen. Der kann Krallen und Schnabel auch professionell kürzen.

Verwendet keinesfalls Sandstangen oder anderes Zubehör, um die Krallen der Vögel kürzen. Die rauen Sitzstangen können zu Verletzungen und schmerzhaften Ballengeschwüren führen.

Warum jucken meine Wellensittiche sich ständig?

Es ist normal, dass Wellensittiche ab und zu ihren Kopf an der Stange oder am Spielzeug reiben. Denn das Kopfgefieder erreichen die meisten Vögel nur schlecht oder sie kratzen sich mit ihrem Fuß. Vor allem in der Mauser, wenn die neuen Federkiele die Haut reizen, ist es völlig normal, dass die Gefiederpflege etwas ausgiebiger ausfällt. Kratzen sich die Wellensittiche außerhalb der Mauser vermehrt, oder gibt es sogar blutige Stellen im Gefieder, solltet ihr bei einem vogelkundigen Tierarzt abklären lassen, ob Parasiten den Juckreiz verursachen.

Können Wellensittiche verbluten?

Wellensittiche haben nur wenige Tropfen Blut (vier Milliliter). So kann ein leichtes Nasenbluten oder wenn ihr beim Krallenschneiden ein Blutgefäß getroffen habt, schnell lebensbedrohlich werden. Ihr solltet für die Vogelapotheke immer ein wenig Betaisadonna-Lösung haben, damit ihr kleine Blutungen sofort stillen könnt. Hört der Vogel bei Verletzungen nach ein paar Minuten immer noch nicht auf zu bluten, solltet ihr sofort zu einem Tierarzt fahren.

Können Wellensittiche die Geflügelpest oder Vogelgrippe bekommen?

Ja, Wellensittiche können sich wie alle Vögel mit der Vogelgrippe oder Geflügelpest anstecken. Ziervögel in der Innenhaltung sind weniger gefährdet als Wellensittiche in der Außenvoliere, da der Erreger durch Wildvögel übertragen wird.

Was ist wenn Wellensittiche nicht mehr zwitschern? Können Wellensittiche stumm sein?

Das kommt darauf an. Es gibt ruhigere Wellensittiche. Die meisten Hennen singen z. B. eher selten und es gibt Hähne, die den ganzen Tag vor sich hin zwitschern. Hennen schimpfen zumindest wenn sie sich streiten oder ihnen etwas nicht passt. Wenn Wellensittiche keinen Laut von sich geben, kann das auf eine Krankheit wie Aspergillose hinweisen. Das ist eine Infektion mit einem Schimmelpilz, der sich wie die Trichomonaden in der Lunge breit macht. Im Zweifelsfall sollte ein auf Ziervögel spezialisierter Tierarzt aufgesucht werden.

Werden Wellensittiche geimpft?

Aktuell gibt es keine Impfstoffe für Ziervögel. Zwar wird an einem Impfstoff für das relativ häufige Circovirus geforscht, aber bisher können nur die Symptome behandelt werden.

Können Wellensittiche Blähungen haben?

Wellensittiche können zwar Verdauungsprobleme bekommen, wenn sie z.B. Kohl oder andere Lebensmittel gefressen haben, die sie nicht fressen sollten. Welche das sind, erfahrt ihr auf meiner Seite zur Wellensittich-Ernährung. Da Vögel keine Gase im Darm bilden, sind Blähungen und Pupsen bei ihnen ausgeschlossen.

Können Wellensittiche ohnmächtig werden?

Aufgrund ihres schnellen Stoffwechsels und ihrer Stressempfindlichkeit können Wellensittiche in extremen Fällen ohnmächtig werden oder sogar sterben. Eine unserer Wellihennen hatte sich während der Behandlung beim Tierarzt so aufgeregt, dass sie während der Behandlung einen Herzinfarkt bekommen hat und gestorben ist.

Können Wellensittiche operiert werden?

Grundsätzlich können Wellensittiche auch beim Tierarzt oder in der Vogelklinik operiert werden. Allerdings birgt jede Narkose auch das Risiko, dass der Vogel nicht wieder aufwacht. Bei Tumoren oder einem Fremdkörper im Kropf ist die Operation oft der einzige Weg, um einen Vogel zu retten. Aber Operationen gehören auch bei Vögeln zu den teuersten Behandlungen beim Tierarzt. Je nach Alter und Gesundheitszustand des Vogels sollte sorgfältig abgewogen werden, ob eine Operation sinnvoll ist oder dem Tier mehr schadet.

Warum bekommen Wellensittiche Tumore?

Wellensittiche neigen genetisch zu Tumoren, besonders zu Lipomen, die in seltenen Fällen auch gefährlich werden können. Bewegungsmangel und eine einseitige Ernährung ohne Frischkost begünstigen die Bildung von Lipomen. Hormonstörungen können bei Hennen Eierstocktumoren und bei Hähnen Hodentumoren begünstigen.

Können Wellensittiche Arthrose haben?

Besonders ältere Wellensittiche und Papageien, die ein höheres Alter erreichen als Wellensittiche sind anfällig für Arthrose in den Gelenken. Das beeinträchtigt ihre Beweglichkeit beim Gehen und Fliegen und sorgt – wie beim Menschen – für starke Schmerzen wenn die Vögel ihre Gelenke belasten. Symptome wie herunterhängende Flügel oder Schonhaltung der Füße weisen auf eine fortgeschrittene Arthrose hin.

Abhilfe schaffen können gepolsterte Liege- und Schlafflächen. Das beugt Liegegschwüren vor, wenn die Wellensittiche vermehrt auf dem Bauch liegen, um ihre Füße zu entlasten. Weiche Korksitzbrettchen oder Seegras-Spielzeug helfen, die Gelenke zu schonen.

Können Wellensittiche einen Sonnenstich bekommen?

Anders als Menschen können Wellensittiche keinen Sonnenstich erleiden, aber sie sind sehr empfindlich gegenüber Hitze. Wellensittiche können, wie alle Vögel nicht schwitzen, denn sie besitzen keine Schweißdrüsen. Bei großer Hitze stellen Vögel ihre Flügel ab und hecheln, um Wärme abzugeben. Wellensittiche kommen zwar ursprünglich aus Australien, werden aber hier gezüchtet und sind deshalb eher unsere milden Temperaturen gewöhnt. Stellt die Wellensittiche also nicht mit dem Käfig in die pralle Sonne und sorgt im Vogelzimmer für genügend Schattenplätze und einen ständigen Zugang zu frischem Trinkwasser.

Sind Wespen für Wellensittiche gefährlich?

Der Stich einer Wespe kann für einen Wellensittich lebensbedrohlich sein. Zum Schutz vor Wespenstichen und um ein Entfliehen der Vögel zu verhindern, sollten Fenster im Vogelzimmer mit Fliegengittern ausgestattet werden.

Können Wellensittiche Krämpfe oder Epilepsie bekommen?

Krämpfe und neurologische Anfälle können oft auf eine Vergiftung oder eine schwerwiegende Stoffwechselstörung hinweisen. Wellensittiche können auch einen Schlaganfall erleiden. Besonders bei einem Sturz oder Aufprall, kann sich ein Blutgerinsel im Gehirn bilden. Viele meiner Wellensittiche, die später verstorben sind litten an ihrem letzten Tag oder in den letzten Stunden unter Krämpfen. Wenn euch ein solches Verhalten bei euren Wellensittichen auffällt, solltet ihr möglichst schnell einen Tierarzt aufsuchen.

Können Wellensittiche psychisch krank sein?

Das ist schwer zu beantworten, denn die Vögel können ja schlecht mit uns kommunizieren. Es ist möglich, dass sich die streitbaren Vögel im Schwarm nicht so gut vertragen. So hatte ich einen jungen Wellensittich, der die älteren Schwarmmitglieder regelrecht gejagt hat. Zwanghaftes Verhalten wie das Federrupfen oder übermäßiges, stundenlanges Schimpfen spielen hier auch eine Rolle. Meist steckt eine ungute Dynamik innerhalb des Schwarms dahinter. Um Langeweile und aggressives Verhalten zu vermeiden, solltet ihr auf ausreichend Beschäftigung und eine ausgewogene Gruppenzusammensetzung im Schwarm achten. Hähne vertragen sich besser als zwei Hennen und auch der Altersunterschied sollte nicht riesig sein. Damit die jungen Vögel auch noch jemanden zum Spielen finden und die „Senioren“ ihre Ruhe haben.

Können Wellensittiche durch Einsamkeit sterben?

Stirbt der Partnervogel ist dies meist nicht nur für den Vogelhalter ein großer Einschnitt. Besonders wenn die Vögel nur zu zweit gehalten wurden. Ihr solltet daher entweder darüber nachdenken einen neuen Partner für den Vogel zu finden oder die Vogelhaltung einzustellen und den verbliebenen Vogel abzugeben. Denn Wellensittiche sind Schwarmtiere und leiden, wenn sie einzeln gehalten werden. Einsamkeit und Stress kann das Immunsystem der Vögel schwächen und sie anfälliger für Krankheiten machen.

Warum rupfen sich Wellensittiche ihre Federn aus?

Bisher ist noch nicht eindeutig geklärt warum Papageien sich rupfen. Federrupfen kann durch Stress, Einsamkeit und andere psychologische Probleme ausgelöst werden. Wir hatten bisher nur einen Federrupfer und der Tierarzt meinte, dass es durchaus mit einem tatsächlichen Juckreiz begonnen haben kann. Der Tod seines Partnervogels hat den Stress vermutlich verstärkt und dazu beigetragen, dass der Vogel sich selbst verstümmelt hat. Er hat sich auch vor seinen Artgenossen versteckt und nach dem Tod seines Partners nicht mehr mit dem Schwarm gespielt.

Ist Rotlicht gut für Wellensittiche?

Rotlicht kann bei geschwächten und kranken Vögeln als Wärmetherapie eingesetzt werden. Ihr solltet aber sicherstellen, dass der Wellensittich sich nicht verbrennt und immer die Möglichkeit hat in den Schatten auszuweichen. Ein Abstand von ca. 40 bis 50 cm sollte nicht unterschritten werden. Außerdem sollte das Rotlicht nicht länger als 10 bis 20 Minuten angestellt werden.

Was ist Legenot bei Wellensittichen?

Dieses Problem tritt meist nur bei Vogelzüchtern auf, wenn die Wellensittich-Hennen Probleme bei der Eiablage haben. Das Ei ist entweder zu groß oder im Eileiter stecken geblieben, weil es sich verformt hat. Hennen mit Legenot sind unruhig, wechseln häufig ihre Sitzposition, weil sie versuchen das Ei herauszupressen. Schwanzwippen, ein Zucken der Schwanzfedern ist ebenfalls ein typisches Symptom.

Wie viel kostet eine Untersuchung für Wellensittiche beim Tierarzt?

Generell sind Untersuchungen von Kleintieren beim Tierarzt günstiger als Hund und Katze. Wenn keine große Untersuchung mit Röntgen ansteht kostet die Untersuchung von Wellensittichen beim Tierarzt meist zwischen 30 bis 50 Euro. Allerdings gibt es Unterschiede, denn die Tierärzte können laut GOT drei unterschiedliche Sätze abrechnen. Kotuntersuchungen werden vom Labor separat in Rechnung gestellt, was die Kosten in die Höhe treiben kann. Dann kann ein Tierarztbesuch auch schon einmal mehr als 100 Euro kosten. Dafür müssen Wellensittiche nicht regelmäßig zum Tierarzt.

Wo kann ich meine Wellensittiche beerdigen?

Im Gegensatz zu Hunden und Katzen dürfen Kleintiere wie Heimvögel im eigenen Garten beerdigt werden. Der Tierarzt wird fragen, ob du den Vogel mit nach Hause nehmen willst, um ihn zu beerdigen. Meistens werden sie den Wellensittich in eine kleine Pappschachtel legen. Ich habe als Grabstelle eine kleine Ecke im Garten reserviert. Ein ausreichend tiefes Grab (mindestens 50 cm) und eine Steinplatte verhindern, dass Tiere die Leiche ausgraben. Es sollte auch kein Wasserschutzgebiet, Gewässer oder Brunnen in der Nähe sein. Das Narkosemittel und andere Mediamente könnten sonst ins Grundwasser gelangen.

Können Wellensittiche Asthma verursachen? Kann ich allergisch gegen Wellensittiche sein?

Besonders der Federstaub und die Lipidproteine im Vogelkot können für Asthmatiker schädlich sein. Selbst bei langjähriger Vogelhaltung kann eine verzögerte allergische Reaktion auftreten: die Vogelhalterlunge. Spezielle Luftfilter und das Tragen einer Atemschutzmaske während der Käfigreinigung können helfen, den Federstaub zu reduzieren. Allerdings hilft bei der Exogen-allergischen Alveolitis (Vogelhalterlunge) nur ein Verzicht auf Vogelhaltung und ein striktes Vermeiden der Allergieauslöser.